Der Ortsteil Schmöckwitz (langes ö!) gilt als ältester Siedlungsplatz Berlins. Grabungsfunde am Schmöckwitzer Werder weisen über 9000 Jahre alte mittelsteinzeitliche Siedlungsformen nach. Die seit dem 7. Jahrhundert hier lebenden Slawen gaben dem Ort auch seinen Namen. Schmöckwitz heißt in etwa Schlangenort.
Die erste urkundliche Erwähnung findet sich 1375 im Landbuch Kaiser Karl IV. Als Theodor Fontane sich an Bord der "Sphinx" Schmöckwitz näherte, beschreibt er die Lage "...und befanden uns in der Nähe jener haffartigen Stelle, wo sich, angesichts der Schmöckwitzer Brücke, vier über Kreuz gestellte Seeflächen: Langer See, der Seddin-See, die Krampe und der Zeuthener See, ein Rendezvous geben".
Um die Jahrhundertwende wurde Schmöckwitz durch die verkehrsmäßige Anbindung an das Wegenetz Berlins beliebter Ausflugsort. Am 15. August 1912 wurde der Betrieb der 18 km langen "Schmöckwitz-Grünauer Uferbahn" genehmigt. Auf dieser wohl landschaftlich schönsten Strecke der BVG fährt heute die Straßenbahnlinie 68, die die Fahrgäste vom Bahnhof Köpenick über Grünau bis nach Schmöckwitz bringt. Zwei Fahrräder kann man hinten im Waggon zum Normaltarif mitnehmen, wenn der Platz es zulässt. An der Endhaltestelle Alt-Schmöckwitz ist neben der auf einem Hügel stehenden Kirche aus dem Jahre 1799 die alte Dorfanlage (Alt-Schmöckwitz 1-18) noch gut erkennbar. Wo das Adlergestell, die längste Straße Berlins, endet, befindet sich ein Bauensemble der Jahrhundertwende: die Schmöckwitzer Grundschule, die Feuerwache der Freiwilligen Feuerwehr und ein ehemaliges Straßenbahndepot. Unmittelbar an der Schmöckwitzer Brücke befand sich bereits vor 600 Jahren ein Dorfkrug. Aus dieser alten Schenke wurde im Jahre 1870 der "Gasthof zur Palme", der inzwischen leider verschwunden ist.
Ganz in der Nähe lockt im Sommer die schon von der Brücke erkennbare Badestelle am Zeuthener See. Campingfreunde finden im drei Kilometer entfernten DCC Campingplatz am Krossinsee Stellplätze, Service und Erholung. Die zum Ortsteil gehörenden ehemaligen Villenkolonien Rauchfangswerder (1801) und Karolinenhof (1895) sind ebenso wie Schmöckwitz selbst empfehlenswerte Ausgangspunkte für Spaziergänge und Wanderungen.
(Quelle: Bezirksamt Treptow-Köpenick)
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